013 by Sieben Tote für die Hölle

013 by Sieben Tote für die Hölle

Autor:Sieben Tote für die Hölle [Hölle, Sieben Tote für die]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2012-01-05T14:36:19+00:00


Und der Mann wollte mich dann verprügeln.«

Linda Marchand seufzte und verdrehte die Augen. »Ich wußte es ja. Welcher Mann wollte dich schlagen?«

»Einer mit grauen Haaren. Ich lief ihm davon und versteckte mich im Festsaal.«

»Hat er dich erwischt?«

»Nein, Mum. Aber im Festsaal, da … da habe ich etwas entdeckt.«

»So? Was denn?«

»Einen Toten!«

Linda Marchand atmete tief ein. Jetzt kam wieder eine von Joeys Lügengeschichten. Es war ein Jammer mit dem Jungen. Woher er das haben mochte. Sein Vater war ein durch und durch ehrlicher Mensch gewesen, und Linda griff höchstens mal auf eine Notlüge zurück – aber nur, wenn es wirklich gar nicht anders ging.

»Ich will davon nichts hören, Joey«, sagte sie böse.

»Es ist aber wahr, Mum. Im Festsaal liegt ein toter Mann!«

»Du wirst jetzt sofort still sein, Joey!«

»Glaubst du mir nicht?«

Joey streckte seiner Mutter die Hände entgegen, an denen das Blut des Stewards klebte. »Und was ist damit, Mum?«

Einen Moment erschrak Linda Marchand, aber dann schüttelte sie unwillig den Kopf. Beinahe wäre sie auf die Lügengeschichte des Jungen hereingefallen. Aber nur beinahe. Er hatte sich die Hände mit Ketchup oder Himbeersaft bekleckert, um sein Märchen glaub-hafter erscheinen zu lassen. Aber Linda ließ sich nicht bluffen.

»Du wäschst das sofort ab!« sagte sie energisch.

»Es ist Blut, Mum. Das Blut dieses toten Mannes!«

»Joey, wenn du damit nicht auf der Stelle aufhörst, kannst du was erleben!« sagte Linda Marchand gereizt. »Einmal muß es auch genug sein. Überspann den Bogen bitte nicht. Zwing mich nicht, dich zu bestrafen!«

Sie suchte mit dem Jungen einen Waschraum auf und säuberte seine Hände. Er schaute sie im Spiegel an, blickte zu ihr hoch. Seine Augen flehten. »Mum, bitte! Diesmal sage ich die Wahrheit.«

Die Art, wie er das sagte, war für Linda Marchand neu. Zweifel kamen ihr. Log der Junge wirklich nicht? Es hatte schon einen Toten an Bord gegeben. War es so unmöglich, daß der Mörder, den man noch nicht fassen konnte, ein zweitesmal zugeschlagen hatte?

Linda griff mit beiden Händen nach den Oberarmen des Jungen.

Sie ging in die Hocke, drehte den Kleinen zu sich und schaute ihm ernst in die Augen. »Sagst du wirklich die Wahrheit, Joey?«

»Ja, Mum. Heiliges Ehrenwort.«

»Gut, ich glaube dir.«

»Was tun wir jetzt, Mum?«

»Wir gehen zum Kapitän, und du sagst ihm, was du gesehen hast.«

*

»Schwarzmagische Bomben«, sagte Hank Beemer kopfschüttelnd.

»Auf die Idee mußt du erst mal kommen.«

»Nichts leichter als das«, sagte Milt Massey. »Wenn du mit dem Teufel unter einer Decke steckst, ist es zu einem solchen Schritt bestimmt nicht weit.«

»Verdammt, Miller schafft es, daß ich mich auf diesem Schiff nicht mehr wohlfühle. Wie sieht der Killer aus, der dem Todesei entschlüpft ist? Verbirgt er sich hinter einer menschlichen Fassade?«

»Möglich wär’s. Sein wahres Gesicht hat bisher nur einer gesehen.«

»Gus Huston«, sagte Beemer.

»Richtig, und der kann nichts mehr preisgeben.«

Die Seeleute öffneten die Tür einer Notkabine – und prallten im selben Moment zurück. Denn auf dem Boden lag eine zweite aufgeplatzte Hülle.

Beemer glotzte seinen Freund aufgeregt an. »Meine Güte, Milt, denkst du dasselbe wie ich?«

»Ich fürchte ja«, antwortete Massey.

»Das zweite leere Höllenei.«

»Folglich ist auf dem Schiff noch ein zweiter Killer unterwegs«, führte Milt Massey die Überlegung fort.



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